Wegerichbär (Arctia plantaginis (Linnaeus, 1758))

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Diagnose

Vorderflügellänge: 15–18 mm.

Kopf: Fühler der Männchen doppelt gekämmt, der Weibchen doppelt gesägt.

Thorax: Vorderflügel schwarz mit weißen, gelblich weißen oder hellgelben Längs- und Querbinden. Hinterflügel mit variablem Muster aus schwarzen Bereichen, Bändern und Punkten, im übrigen bei den Männchen gelb oder weiß, bei den Weibchen rot oder orange, selten gelb. Manche Männchen mit überwiegend schwarzen Vorder- und Hinterflügeln. Beine der Männchen weiß, der Weibchen schwarz.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (noch ungefährdet)

Allgemeines

Der Wegerichbär wird insbesondere aufgrund der variablen, aposematischen Färbung der Falter als Modellorganismus zur Erforschung der natürlichen (Prädation, Immunfunktion, Thermoregulation) und sexuellen Selektion (Partnerwahl) genutzt.

Nomenklatur

  • Phalaena plantaginis Linnaeus, 1758
  • Parasemia plantaginis (Linnaeus, 1758)
  • Arctia plantaginis (Linnaeus, 1758) (Rönka et al. 2016)

Merkmale 

Verbreitung

Temperate Regionen von Europa, Asien und Nordamerika (GBIF). In Europa von Irland, Großbritannien, Skandinavien und Finnland südlich bis Portugal, Spanien, Italien und Griechenland, aber nicht auf den Mittelmeerinseln (PESI).

Lebensweise

Die Falter sind tagaktiv und fliegen von Mitte Mai bis Anfang August. Die Larven leben von August bis Mai polyphag an krautigen Pflanzen, u.a. Wegerich (Plantago), Sauerampfer (Rumex acetosa), Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris) und Löwenzahn (Taraxacum).

Lebensräume

Kühl-feuchte Bereiche, vor allem im Gebirge (Dietrich 2009; Sbieschne et al. 2010). Für das westliche Erzgebirge nennt Dietrich (2009) Bergwiesen, Sumpfwiesen, moorige Wiesen, lichte grasige Stellen im Fagetum und den Rand eines Fichtenbestandes.

Bestandssituation

Im Bergland verbreitet, aber meist nur vereinzelte Nachweise, in den letzten Jahren im Bestand deutlich zurückgegangen (Sbieschne et al. 2010).

Literatur

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 14.07.2021

Männchen des Wegerichbärs. Beachte die gekämmten Fühler und die weißen Hinterflügel. Grumbach/Erzgebirge, 06.06.2018
(© Rainer Klemm)


Männchen des Wegerichbärs. Beachte die gekämmten Fühler und die gelben Hinterflügel. Wiese in Altenberg, 13.06.2011
(© Stefan Höhnel)


Weibchen des Wegerichbärs. Beachte die gesägten Fühler und die roten Hinterflügel. Oybin, 16.06.2021
(© Andreas Post)


Larve dse Wegerichbärs, Altenberg, Mai 2015
(© Stefan Höhnel)


Larve des Wegerichbärs am 24.09.2015 in Dresden, Airportpark
(© Eva-Maria Bäßler)
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