Nesselschnabeleule (Hypena proboscidalis (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 15-21 mm.

Vorderflügel: Gelblichbraun bis graubraun, mit drei dunkleren Querlinien, die innere mit mehreren Zacken, die mittlere ziemlich gerade verlaufend, die äußere wellenförmig und oft durch schwarze und/oder weiße Punkte markiert.

Ähnliche Arten: Die Arten dieser Gattung (Hypena) besitzen am Kopf deutlich nach vorn verlängerte Palpen, die wie ein kleiner Schnabel aussehen (Name!). Die Heidelbeer-Schnabeleule (Hypena crassalis) mit ausgedehntem braunen Mittelfeld auf den Vorderflügeln; alle anderen einheimischen Arten mit deutlich schmaleren Vorderflügeln.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Körperlänge ca. 15 mm, max. Breite ca. 3 mm. Die zumindest teilweise Markierung der äußeren Wellenlinie durch weiße oder/und schwarze Punkte tritt in Deutschland bei keiner weiteren in Art dieser Gattung auf.

Verbreitung

In fast allen europäischen Ländern vorkommend. Südgrenze ist das Mittelmeer, im Norden bis fast zum Polarkreis nachgewiesen. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis Japan.

Lebensweise

Falterbeobachtungen liegen aus dem Zeitraum März bis Okober vor. Es werden meist zwei Generationen ausgebildet, deren Flugzeiten sich teilweise überlappen. Hauptflugzeit der 1. Generation im Mai-Juni, die der 2. Generation im August-September, wobei die 2. Generation häufiger beobachtet wird. Die hellgrünen bis dunkelgrünen Larven fressen ausschließlich an Brennnessel(Urtica sp.), wobei noch nicht geklärt ist, ob nur die Große Brennnessel (Urtica dioica) als Futterpflanze in Frage kommt. Überwintert als Larve.

Lebensräume

Entscheidend für das Vorkommen sind größere Bestände der Brennnessel von der sich die Larven ernähren.

Bestandssituation

In Sachsen nicht gefährdet.

Literatur

  • Bergmann, A. 1954: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Bd 4: Eulen. Urania Verlag, Jena, 1060 S.
  • Ebert,G. 1994: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Bd. 5. Nachtfalter III. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 575S.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.
Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.01.2020

Nesselschnabeleule am 15.06.2014 im Tharandter Wald am Wiesenweg
(© Karin Brümmer)


Auf der Kalkhöhe bei Glashütte fand ich am 14.06.2012 eine Nesselschnabeleule auf Brennnesseln
(© Stefan Höhnel)


Nesselschnabeleule vom 08.06.2013 aus Euldorf bei Herrnhut
(© Eva-Maria Bäßler)


Nesselschnabeleule im Mai 2014 in hohem Gras im nördlichen Leipziger Auwald
(© Bernd Garbe)


Larve der Nesselschnabeleule im Mai 2015, östlich Oppach
(© Tilmann Adler)
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