Krebssuppe (Scoliopteryx libatrix (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 15–22 mm.

Vorderflügel hellbraun, mit zwei hellgrauen Querlinien, je einem weißen Punkt an der Flügelbasis und in der Flügelmitte sowie ausgedehnten, orangefarbenen Flecken, die sich auch auf Kopf und Thorax fortsetzen (Name!). Der Außenrand der Vorderflügel ist deutlich unregelmäßig geformt, was dieser Art auch den deutschen Namen Zackeneule einbrachte.

Die Art ist unverwechselbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Die Körperlänge beträgt ca. 20 mm bei einer maximalen Breite von 5-6 mm. Männchen und Weibchen können nur an der Form des Hinterleibs unterschieden werden.

Verbreitung

Nordamerika, Asien.
In Europa fehlt die Art nur auf den Azoren, Zypern und einigen westgriechischen Inseln.

Lebensweise

In den meisten Jahren bringt die Krebssuppe bis zu zwei Generationen hervor. Auf Grund der Langlebigkeit der Falter sind die Faltergenerationen schwer zu trennen. Das Überwinterungsstadium ist der Falter. Die Weibchen legen ihre Eier an Weiden und Pappeln (Salicaceae) ab, an deren Blättern die schlanken, intensiv grün gefärbten Larven fressen. Die Verpuppung erfolgt teilweise an und in der Erde oder in einem durch das Verpuppungsgespinst zusammengezogenen Blatt. Die Falter sind nachtaktiv, werden von Kunstlicht angelockt und sitzen deshalb häufig an bestrahlten Hauswänden.

Lebensräume

Außer in trockenwarmen Biotopen kann die Art überall dort angetroffen werden, wo die Nahrungspflanzen der Larven vorhanden sind. Die Falter der (ersten) zweiten Generation überwintern in frostfreien Verstecken wie unterirdischen Hohlräumen, Kellern und Naturhöhlen. In Deutschland ist die Krebssuppe der häufigste Höhlenschmetterling und war Höhlentier des Jahres 2010.

Bestandssituation

In Sachsen nicht gefährdet.

Literatur

  • Bergmann, A. 1954: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Bd 4: Eulen. Urania Verlag, Jena, 1060 S.
  • Ebert,G. 1997: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Bd. 5. Nachtfalter III. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 575 S.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.
Autor(-en): Matthias Nuß, Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 29.01.2020

Am 3.12.2013 entdeckte ich im Keller eines Wohnhauses in Glashütte diese Zackeneule
(© Stefan Höhnel)


überwinternde Krebssuppe, gefunden im Januar 2018 in der Gamrighöhle im Nationalpark Sächsische Schweiz
(© Tommy Kästner)


Krebssuppe am 20.09.2016 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Thüringen, Gräfenthal, Buchberg, Winterquartier, Dezember 2019
(© Michael Happ)


Scoliopteryx libatrix im vorletzten Larvenstadium an Pappel, gefunden am 24.08.2013 in Dresden-Tolkewitz
(© Franziska Bauer)


Larve von Scoliopteryx libatrix an einem Schwarzpappel-Schößling, FND Schönauer Lachen am Stadtrand von Leipzig, Juli 2017
(© Bernd Garbe)
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