Weidenkarmin (Catocala electa (Vieweg, 1790))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 26–30 mm.

Vorderflügel: Grundfarbe hellgrau, kontrastreich gezeichnet. Äußere Querlinie stark geschwungen und gezahnt. Doppelzahn in Höhe Nierenmakel deutlich größer, an dieser Stelle sind auch die Zacken in der Wellenlinie größer. Der dunkle Mittelschatten ist nur bis zum Nierenmakel deutlich ausgebildet, vom Nierenmakel aus zieht sich ein dunkles unscharfes Band über den großen Doppelzahn der äußeren Querlinie bis zum Außenrand des Flügels.

Hinterflügeloberseite: Grundfarbe rot mit schwarzem Saum und schwarzer Mittelbinde.

Ähnliche Arten: Unter den Ordensbändern mit roten Hinterflügeln gibt es nur zwei Arten mit ausgedehnten, einheitlich grauen Bereichen auf den Vorderflügeln. Neben dem Weidenkarmin trifft das auch auf den Bruchweidenkarmin zu, der jedoch einen roten Hinterleib hat.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): besonders geschützt
Rote Liste Deutschland: stark gefährdet

Merkmale

Körperlänge 22-25 mm bei einer max. Körperbreite von ca. 7 mm.
Innere und äußere Querlinie oft doppelt angelegt. Gezackte helle Wellenlinie  saumwärts dunkel angelegt, die dunklen Spitzen reichen oft bis zum Flügelsaum.

Verbreitung

Vom südöstlichsten England, Südschweden und Südfinnland bis nach Nord-Spanien, Italien und Griechenland, östlich in der Ukraine und Südrussland sowie mit isoliertem Teilareal im Fernen Osten Russlands, in China, Korea und Japan (PESI; GBIF).

Lebensweise

Die Falter fliegen in einer Generation von Juli bis Ende September. Die Larven leben von April bis Juli an Schmalblättrigen Weidenarten (Salix spp.). Die Eier überwintern.

Lebensräume

Auwälder, Moor- und Bruchwälder in der Ebene und in Tallandschaften.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen ausgestorben, sie ist in ganz Deutschland im Rückgang begriffen und kommt nirgendwo mehr häufig vor. Das letzte Exemplar in Sachsen wurde am 20.7.1936 von Symmank bei Zittau gefunden (Heinicke & Naumann 1982).

Literatur

  • Forster, A. & T. Wohlfahrt 1971: Die Schmetterlinge Mitteleuropas, Band 4. – Frankh`sche Verlagshandlung, Stuttgart. 
  • Heinicke, W. & C. Naumann 1982: Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera - Noctuidae. – Beiträge zur Entomologie 30: 385–448.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 470 S.
  • Sbieschne, H., D. Stöckel, T. Sobczyk, S. Wauer, M. Trampenau & H. Jornitz 2012: Die Eulenfalter (Noctuidae). - Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz, Teil 2. - Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 14: 264 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 446 S.
Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze, Constantin Schütz, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 09.07.2022

Zittau, 20.7.1936, leg. et coll. Ssymmank, Senkenberg Museum für Naturkunde Görlitz
(© Michael Krahl & Constantin Schütz)
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