Rotes Ordensband (Catocala nupta (Linnaeus, 1767))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 33–38 mm.

Vorderflügeloberseite: verschiedene Grautöne bis hellbraun. Nierenmakel, Querlinien und Mittelschatten meist dunkler. Verlauf der äußeren Querlinie unregelmäßig gezackt und in Höhe der Nierenmakel mit einem stumpfen Doppelzahn nach außen sowie unmittebar vor dem Hinterrand und fast parallel zu diesem verlaufend ein enger, ca. 5 mm langer, zur Mitte zeigender Bogen, der bis weit unter die Nierenmakel reicht.

Hinterflügel rot mit breitem schwarzen Rand und schwarzer Mittelbinde.

Ähnliche Arten: Beim Pappelkarmin (Catocala elocata) die äußere Querlinie regelmäßig gezackt und die Hinterflügelspitze deutlich rot gefärbt. Großer Eichenkarmin (Catocala sponsa) und Kleiner Eichenkarmin (Catocala promissa) kontrastreicher, mit mehr Braunanteil in der Basalregion und dem Bereich zwischen äußerer Querlinie und Wellenlinie. Beim Großen Eichenkarmin ist die schwarze Mittelbinde des Hinterflügels stark gezackt.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): besonders geschützt
Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale 

Körperlänge ca. 30 mm, bei einer Körperbreite von 7–8 mm.
Vorderflügeloberseite: Äußere und innere Querlinie doppelt angelegt, Zwischenraum jeweil heller gefüllt. Die gezackte hellgraue/weißliche Wellenlinie verläuft fast parallel zur äußeren Querlinie. Der Mittelschatten hebt sich oft nur im Bereich zwischen Nierenmakel und Flügelvorderkante deutlich von der helleren Umgebung ab.


Verbreitung

Von Irland, Südengland, dem südlichen Skandinavien und Finnland südlich bis Spanien, Portugal, Balearen, Korsika, Italien und Griechenland, östlich bis Japan (GBIF; PESI).

Lebensweise

Es entwickelt sich eine Generation pro Jahr. Die Falter fliegen von Ende Juni bis Mitte Oktober, wobei die meisten Beobachtungen aus dem Zeitraum von Anfang August bis Mitte September vorliegen. Die Eier überwintern. Die Larven entwickeln sich von April bis Juni an Weiden (Salix) und Pappeln (Populus). 

Lebensräume

Das Rote Ordensband tritt fast überall auf wo ihre zwei häufigsten Nahrungspflanzen vorkommen, einschließlich bachbegleitenden Parks und Gärten (Steiner 2014).

Bestandssituation

Das Rote Ordensband ist die häufigste Ordensbandart in Sachsen und in ihrem Bestand nicht gefährdet.

Literatur

  • Bergmann, A. 1954: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands, Band 4/2: Eulen. – Urania Verlag, Jena. S. 581–1060 S.
  • Ebert,G. 1997: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 5. Nachtfalter III. – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 575 S.
  • Forster, A. & T. Wohlfahrt 1971: Die Schmetterlinge Mitteleuropas, Band 4. – Frankh`sche Verlagshandlung, Stuttgart. 329 S., 32 Taf.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
  • Sbieschne, H., D. Stöckel, T. Sobczyk, S. Wauer, M. Trampenau & H. Jornitz 2012: Die Eulenfalter (Noctuidae). – Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz, Teil 2. - Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 14: 264 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.

Autor(-en): Constantin Schütz, Matthias Nuß, Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 30.03.2022

Dresden, 15.07.2014
(© Franziska Bauer)


Dresden, 15.07.2014
(© Franziska Bauer)


Imago am Köder
(© Peer Fischer)


Falter nachts am Köder. Mischwald am Nordostufer des Grünewalder Lauchs, Lauchhammer 10 (Südbrandenburg), September 2020
(© Gert Schulze)


Gemarkung Hohenprießnitz, August 2018
(© Michael Happ)


Larve des Rotes Ordensbandes bei Rohrbach, Mai 2018
(© Helene Otto)
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