Brombeerspinner (Macrothylacia rubi (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: Männchen 22–23 mm, Weibchen ca. 28 mm.

Kopf: Fühler der Männchen doppelt kammförmig, der Weibchen fadenförmig.

Vorderflügel: Breit, graubraun, braun bis rotbraun; in der Flügelmitte zwei helle Querlinien.

Der Brombeerspinner wird oft über die im Sommer und Herbst zu findenden, schwarz behaarten und auf dem Rücken rotbraun gefärbten Larven nachgewiesen.

Ähnliche Arten: Der Großen Eichenspinner (Lasiocampa quercus) und der Kleespinner (Lasiocampa trifolii) mit einem weißen Punkt auf der Mitte der Vorderflügel.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Männchen: Körperlänge ca. 20 mm, max. Breite 6-7 mm.
Weibchen: Körperlänge 20-25 mm, max. Breite 8-10 mm.

Verbreitung

Vom Norden der Iberischen Halbinsel über Westeuropa bis nördlich des Polarkreises, östlich bis ins Amurgebiet. Südgrenze: Nördlicher Mittelmeerraum bis zu Schwarzen Meer.

Lebensweise

Falterbeobachtungen datieren aus den Monaten April bis Anfang September(eine Generation) mit einem Beobachtungsmaximum im Zeitraum Mitte Mai bis Mitte Juni. Die Falter sind überwiegend nachtaktiv. Männliche Tiere können während ihrer ausgedehnten "Zickzack-Flüge" auf der Suche nach Weibchen auch schon in den späten Nachmittagsstunden beobachtet werden.
Es überwintert die erwachsene Larve, die sich nach der Winterruhe ohne weitere Nahrungsaufnahme in einem Gespinst in Bodennähe verpuppt. Die Larven ernähren sich überwiegend von Pflanzen der Kraut- und Strauchschicht. Bisher wurden mehr als 40 verschiedene Futterpflanzen festgestellt. Das Spektum reicht von Gräsern über verschiedene Kleearten bis zur Brombbere, Schlehe und Weide.

Lebensräume

Fast alle Offenlandbiotope, die nicht zu intensiv bewirtschaftet/gepflegt werden.

Bestandssituation

In Sachsen nicht gefährdet.

Literatur

  • Bergmann, A. 1953: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands 3: Spinner und Schwärmer. – Urania Verlag, Jena, 552 S.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig - Radebeul: 792 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.
Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.01.2020

Männchen des Brombeerspinners, Weststrand Darß, Spülsaum, 09.06.2019
(© Martin Feike)


Weibchen des Brombeerspinners am 26.05.2015 in Glashütte. Zu erkennen sind die Fadenförmigen Fühler und der für Weibchen charakteristisch dicke Hinterleib.
(© Stefan Höhnel)


Weibchen des Brombeerspinners am 26.05.2015 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Weibchen des Brombeerspinners am 26.05.2015 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Larve des Brombeerspinners, Plauen/Vogtland, Oktober 2017
(© Steffen Hintersaß)


Eigelege des Brombeerspinners, nachts am Licht in Hoyerswerda Klein Neida am 13.05.2018 an die Hauswand abgelegt
(© Martina Görner)


Quellgebiet Rohrbacher Teiche bei Neukirch/Kamenz, Juni 2022
(© Tilmann Adler)


Brombeerspinner Jungraupen geschlüpft aus dem Eispiegel am 28.05.2018 in Hoyerswerda Klein Neida
(© Martina Görner)


Larve des Brombeerspinners, FND Schönauer Lachen, Stadtgebiet Leipzig, August 2017
(© Bernd Garbe)


Larve vom Brombeerspinner im September 2016 in der Landwehr (Wald) bei Leppersdorf
(© Tilmann Adler)
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