Zweipunkt-Sichelflügler (Watsonalla binaria (Hufnagel, 1767))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 12 - 17 mm. Männchen meist 12 - 14 mm. Weibchen meist 14 - 17 mm.
Vorderflügeloberseite: Grundfarbe fast einheitlich ockerbraun. Außenrand unterhalb der Flügelspitze deutlich sichelförmig eingebuchtet. In der unteren Hälfte der Flügelspitze beginnt ein dunklerer Bereich, der sich in Richtung Flügelinnenrand aufhellt und zur Flügelmitte hin die Wellenlinie nicht überschreitet. Die innere und äußere Querlinie sind deutlich heller und verlaufen leicht geschwungen, dazwischen heben sich zwei dunkle (oft schwärzliche) meist punktförmige Flecken (Name) deutlich ab. Die ebenfalls hellere Wellenlinie ist oft nur schwach ausgeprägt und meist gerade.
Hinterflügeloberseite: Grundfarbe meist ein helleres Ockerbraun als auf den Vorderflügeln. Querlinien und Wellenlinie finden ihre Fortsetzung. Die beiden Querlinien verlaufen fast parallel. Bereich zwischen ihnen meist dunkler als die Umgebung, darin in der Regel ein kleiner dunkler Punkt.
Ähnliche Art: Watsonalla cultraria. In der Regel fehlen bei dieser Art die beiden dunklen Flecken im Mittelfeld der Vorderflügel, dieses Mittelfeld ist deutlich dunkler als die Umgebung. Auf der Hinterflügeloberseite fehlt immer der dunkle Punkt im Mittelfeld. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Männchen: Körperlänge 8 - 9 mm bei einer max. Körperbreite von knapp 2 mm. Fühler bewimpert.
Weibchen: Körperlänge ca. 10 mm bei einer max. Körperbreite von 3 mm. Fühler fadenförmig.
Falter der zweiten Generation in der Regel kleiner als die der ersten Generation.

Verbreitung

In fast ganz Europa vorkommend. Südgrenze verläuft durch das Mittelmeer, das Kaukasusgebiet östlich bis zum Ural. Im Norden bis Südskandinavien. Fehlt auf Island. (GBIF)

Lebensweise

Flugzeit: Ende März bis September in wahrscheinlich zwei Generationen. Ob Falter die Ende August und im September unterwegs sind einer partiellen dritten Generation angehören, ist noch nicht eindeutig geklärt. In einigen Zuchtversuchen konnte eine teilweise dritte Generation erzeugt werden.
Hauptnahrung der Larven sind Eichenblätter (Quercus ssp.), einige wenige Beobachtungen deuten auch auf Birke (Betula ssp.), Buche (Fagus ssp.) und Erle (Alnus ssp.) hin. Meist erfolgt die Eiablage einzeln an den Außenrändern der Blätter. Die Verpuppung erfolgt in zusammengesponnen Blättern. Überwinterungsstadium ist die Puppe.

Lebensräume

Falter dieser Art können in fast allen Lebensräumen angetroffen werden in denen Eichen (Quercus ssp.) vorkommen.

Bestandssituation

Literatur

  • Bergmann, A. 1953: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Bd 3: Spinner. Urania Verlag, Jena.
  • Ebert, G. 1994: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Bd. 4. Nachtfalter II. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart: 535 S. 
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792° S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.

 

Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 05.04.2023

der Zweipunkt-Sichelflügler kam am 04.05.2012 in Radebeul-Zitzschewig ans Licht
(© Eva-Maria Bäßler)


Watsonalla binaria in Hoyerswerda Klein Neida, Anfang Mai 2018, am Licht
(© Martina Görner)


Zweipunkt-Sicheflügler gefunden am 29.04.2014 am Elstermühlgraben (Leipzig-Südwest) in der Brennessel-Krautschicht.
(© Helga Sommermeier)


Groß Raddisch, 27.09.2020
(© Martina Görner)


Groß Raddisch, 27.09.2020
(© Martina Görner)
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