Braunauge (Lasiommata maera (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 27–28 mm.

Flügeloberseiten dunkelbraun, Vorderflügel mit einer sich nach hinten verschmälernden orangen Binde, die von dunkelbraunen Flügeladern durchzogen ist und einen schwarzen Augenfleck aufweist, der einfach oder doppelt weiß gekernt ist; Hinterflügel vor dem Hinterrand mit reihenförmig angeordneten orangen Flecken, die schwarze, weiß gekernte Augenflecke enthalten.

Flügelunterseiten hellbraun, Vorderflügel innen orange sowie in der Spitze mit Augenfleck auf gelbem Grund; Hinterflügel mit einer Reihe gelb umringter Augenflecke.

Ähnliche Art: Flügelunterseiten sehr ähnlich zum Mauerfuchs (Lasiommata megera).

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): Nicht besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: gefährdet
Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (noch ungefährdet)

Merkmale

Die Vorderflügelunterseite ähnelt mit weniger Kontrast und einer helleren Färbung der Oberseite. Auf der bräunlich bis grau marmorierten Hinterflügelunterseite befinden sich in der aufgehellten Postdiskalbinde kleine bräunlich eingefasste Augenflecke.
Der einzige Unterschied zwischen den Geschlechtern (Sexualdimorphismus) zeigt sich an der orangefarbenen Binde auf den Vorderflügeln, die bei den Weibchen deutlicher ausgeprägt ist als bei den Männchen.

Verbreitung

Lebensweise

Die Individualentwicklung verläuft nach einer Beobachtung von Matthias Hartung in den Jahren 2014–2015 wie folgend beschrieben (siehe auch die dazugehörigen Fotos). Die frisch geschlüpften Raupen hatten eine hellbeige Grundfarbe, und waren somit farblich gut an die dürren Grashalme angepasst. Die Farbe der Kopfkapseln war schwarz. Nach dem Schlüpfen begannen die Raupen sofort mit der Nahrungsaufnahme. Die Jungraupen fraßen auch tagsüber. Nach 10 Tagen setzte die erste Häutung ein, die Raupen waren nun einschließlich Kopfkapseln grün gefärbt.  Die Raupen wurden am 2.11.2014 in die Klimabox gebracht, am 20.1.2015 wieder herausgeholt. Die Nahrungsaufnahme begann wieder am 30.1. Als Futter dienten Süßgräser. Am 13.2. konnte nach der Diapause die erste Häutung beobachtet werden. Die Raupen fraßen nur sehr langsam. Ab März stellten sie die Nahrungsaufnahme ganz ein. Trotz Erhöhung der Umgebungstemperatur waren sie nicht zum Fressen zu bewegen. Erst Mitte April begannen die Raupen wieder zu fressen. Die erwachsenen Raupen fraßen nur noch nachts. Am 20.4. verpuppte sich die erste Raupe als Stürzpuppe (siehe Foto).

Lebensräume

Bestandssituation

Literatur

  • Ebert, G. & E. Rennwald 1993: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 552 S.
  • Nuß, M. 1998: Deutsche Übersetzung und fachliche Überarbeitung. – T. Tolman & R. Lewington, Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. – Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co., Stuttgart. 319 S.
  • Reinhardt, R., Sbieschne, H., Settele, J., Fischer, U. & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. In: Klausnitzer, B. & R. Reinhardt (Hrsg.): Beiträge zur Insektenfauna Sachsens. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 11, Dresden. 695 S.
  • Settele, J., R. Feldmann & R. Reinhardt 1999: Die Tagfalter Deutschlands. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 452 S.
  • Settele, J., Steiner, R., Reinhardt, R., Feldmann, R. & G. Hermann (Hrsg.) 2009: Schmetterlinge. Die Tagfalter Deutschlands. 2. Aufl. – Ulmer, Stuttgart. 256 S.
  • Weidemann, H.-J. 1988: Tagfalter. Band 2 Biologie - Ökologie - Biotopschutz. – Neumann-Neudamm, Melsungen. 372 S.

Links

Autor(-en): Susanne Kurze, Matthias Hartung, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 09.03.2016

Braunauge am 17.07.2015 im NSG "Am Galgenteich" bei Altenberg. Wie auch in den Vorjahren beobachteten wir hier mehrere Exemplare dieser Art.
(© Lothar Brümmer)


Braunauge im Juli 2015 am Georgenfelder Hochmoor (Osterzgebirge)
(© Christine Walter)


am 5.7.2014 wurde von einem Lasiommata-maera-Weibchen an einem trockenen Grashalm dieses Ei abgelegt
(© Matthias Hartung)


Ausgewachsene Raupe am 12.4.2015 (aus dem abgelegten Ei vom 5.7.2014)
(© Matthias Hartung)


Puppe am 20.4.2015 (aus dem Ei vom 5.7.2014)
(© Matthias Hartung)
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