Kleine Zangenlibelle (Onychogomphus forcipatus (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 46–50 mm, Hinterflügellänge: 25–30 mm.

Kopf: Gelbes Gesicht; Augen bläulich bis grünlich.

Thorax: Gelbe Grundfarbe mit schwarzen linienförmigen Zeichnungselementen, gelber Querbereich auf vorderer Thoraxleiste nicht von schwarzer Färbung unterbrochen (gelber Kragen), gelber Antehumeralstreifen zur Flügelbasis hin von schwarzen Streifen komplett eingeschlossen (d.h. der Antehumeralstreifen ist nicht mit seitlichem gelben Bereich verbunden). Analdreieck im Hinterflügel mit drei Zellen.

Hinterleib: Schwarze Grundfarbe mit gelben dreiecksförmigen Zeichnungselementen auf den Segmenten 3 bis 8, diese bei Weibchen ausgedehnter als bei Männchen, auch stark verdunkelte Variante möglich. Anhänge beider Geschlechter gelb, bei Männchen auffallend groß und zangenförmig.

Ähnliche Arten: Männchen aufgrund der zangenförmigen Anhänge unverwechselbar; weitere Arten der Gattung Onychogomphus in Sachsen fehlend. Weibchen können mit Arten der Gattung Gomphus, der Eurasischen Keulenjungfer (Stylurus flavipes) und der Grünen Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) verwechselt werden. Die gelbe Hinterleibszeichnung auf schwarzen Grund ist bei der Gattung Gomphus und bei Stylurus flavipes streifenförmig, die Grüne Keiljungferbesitzt üblicherweise einen grün gefärbten Thorax mit dünnen schwarzen Linien.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Lebensweise

Lebensräume

Bestandssituation

In Sachsen gelang erstmals seit den 1950er Jahren im Jahr 2004 der Nachweis zweier Larven der Kleinen Zangenlibelle im Naturraum Großenhainer Pflege (Brockhaus & Fischer 2005). Dort ist die Art nach wie vor vertreten. Weitere Sichtbeobachtungen liegen inzwischen auch von anderen Naturräumen, wie dem Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet und dem Nordsächsischem Platten- und Hügelland, vor (Günther 2008; siehe Insekten-Sachsen).

Literatur

  • Bellmann, H. 1993: Libellen: beobachten – bestimmen. – Naturbuch Verlag, Augsburg. 274 S.
  • Brockhaus, T. & U. Fischer 2005: Die Libellenfauna Sachsens. – Natur & Text, Rangsdorf. 427 S.
  • Dijkstra, K-D. 2006: Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. – British Wildlife Publishing, Gillingham, Dorset. 320 S.
  • Dreyer, W. 1986: Die Libellen Das umfassende Handbuch zur Biologie und Ökologie aller mitteleuropäischer Arten mit Bestimmungsschlüsseln für Imagines und Larven.  – Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 219 S.
  • Günther, A 2008: Erste Nachweise der Kleinen Zangenlibelle (Onychogomphus f. forcipatus) an der Freiberger Mulde. – Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Heft 4: 72-76.
  • Heidemann, H. & R. Seidenbusch 2002: Die Libellenlarven Deutschlands. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands (72. Teil). – Goecke & Evers, Keltern. 328 S.
  • Sternberg, K. & R. Buchwald 2000: Die Libellen Baden-Württembergs, Band 2 Großlibellen (Anisoptera). – Eugen Ulmer, Stuttgart. 712 S.
Autor(-en): Susanne Kurze. Letzte Änderung am 31.12.2022

Männchen der Kleinen Zangenlibelle. Livron sur Drome (Frankreich), 16.07.2020
(© Jörg Teumer)


Männchen der Kleinen Zangenlibelle. George de la Ceze (Frankreich), 15.07.2020.
(© Jörg Teumer)


Männchen der Kleinen Zangenlibelle. Ljubljana (Slowenien), 30.06.2020.
(© Jörg Teumer)
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