Tetrix

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Diagnose

Körperlänge: 7–12 mm.

Thorax: Halsschild (Pronotum) groß, nach hinten verlängert, Thorax und Abdomen bedeckend. Vorderflügel (Tegmina) zu kleinen, ovalen Schuppen reduziert. Hinterflügel (Alae) unter dem Dornfortsatz verborgen. Organe zur Lauterzeugung (Stridulationsorgane) fehlen.

Hinterleib: Hörorgan (Tympanalorgan) fehlt.

Merkmale

Die Weibchen sind an der in Seitenansicht sichtbaren zwei Klappen der oben und unten gesägten Legeröhre zu erkennen.

Lebensweise

Die Männchen durchlaufen fünf, die Weibchen sechs Larvenstadien. Die Überwinterung erfolgt im Larven- oder Adultstadium. Dornschrecken sind überwiegend Bodenbewohner, vor allem in feuchten Habitaten und in Gewässernähe. Sie scheinen generell ein gutes Schwimmvermögen aufzuweisen. Gesang oder hörbare Lautäußerungen sind nicht bekannt. Sie ernähren sich von Moosen, Algen, zarten Pflanzenteilen und Flechten.

Artbestimmung

Eine sichere Bestimmung der einzelnen Arten ist im Gelände meist schwierig, da die Tiere sehr klein sind und die Merkmale sowohl innerhalb einer Art als auch innerhalb einer Population stark variieren können. Für die Artbestimmung ist es notwendig, die Tiere von der Seite und von oben zu fotografieren. Als Bestimmungsliteratur sind Bellmann (2006) und Fischer et al. (2020) zu empfehlen. Die in diesen beiden Quellen genutzten Bestimmungsmerkmale wurden für alle sechs in Deutschland einheimischen Arten kodiert. Dabei wurden sechs Merkmale herausgearbeitet, die relativ einfach zu erkennen sind und in Kombination die Bestimmung aller sechs Arten erlauben (Tab. 1). Die Artnamen in der Kopfzeile der Tabelle sind verlinkt und führen zu den Artsteckbriefen auf Insekten Sachsen. Ein Fotoüberblick der Tetrix-Arten findet sich in der Bestimmungshilfe auf Insekten Sachsen.

Tab. 1: Bestimmungsmatrix für die einheimischen Arten der Gattung Tetrix (erstellt: Kricke & Nuss 2020).
 
Scheitel (von oben gesehen):
einlappig (0), zweilappig (1) 
0
0
0
0
1
0
Scheitel (Vertex) überragt die Augen (von oben gesehen):
wenig bis gar nicht (0), deutlich (1)
1
0
1
1
1
1
mittlere Glieder der Fühler:
2-3-mal so lang wie breit (0), 3-4-mal so lang wie breit (1)
0
0
0
1
0
0
Halsschildwölbung (Seitenansicht):
gering (0), deutlich (1)
1
0
0
1
0
1
Halsschildvorderrand (von oben gesehen):
halbrund (0), gewinkelt (1)
1
0
0
0
0
1
sichtbarer Teil des Vorderflügels im Vergleich zum
Mittelschenkel: schmaler (0), gleich (1), breiter (2)
0
2
2
0
1
1

 

Literatur

  • Bellmann, H. 2006: Der Kosmos Heuschreckenführer. – Kosmos Verlag, Stuttgart. 350 S.
  • Fischer, J., D. Steinlechner, A. Zehm, D. Poniatowski, T. Fartmann, A. Beckmann & C. Stettmer 2020 (2. Aufl.): Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols - Bestimmen - Beobachten – Schützen. – Quelle & Meyer, 368 S.
  • Groll, E. & K. K. Günther 2003: Ordnung Saltatoria (Orthoptera), Heuschrecken, Springschrecken. S. 261–290. – In: H. H. Dathe & H. E. Gruner, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band I: Wirbellose, 5. Teil: Insecta. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin.
  • Schlumprecht, H. & G. Waeber 2003: Heuschrecken in Bayern. – Eugen Ulmer, Stuttgart.
Autor(-en): Charlotte Kricke, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 30.09.2020
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