13.03.2025
Fünf Jahre nach der Krefelder Studie, die einen jahrzehntelangen Rückgang der Biomasse von Fluginsekten in deutschen Naturschutzgebieten beschrieb, untersuchte das Projekt ‚Diversität von Insekten in Naturschutz-Arealen‘ (DINA) den Status von Insekten in 21 ausgewählten Naturschutzgebieten in ganz Deutschland in den Jahren 2020 und 2021. Dabei wurden dieselben Methoden und Protokolle zum Fangen und Messen der Biomasse fliegender Insekten verwendet wie in der früheren Studie.
Über zwei Vegetationsperioden hinweg wurde ein umfassender Datensatz mit 1.621 zweiwöchigen Entleerungsintervallen gesammelt, um die Insektenbiomasse entlang von Gradienten von Ackerland in Naturschutzgebiete durch Transekte von Malaise-Fallen zu bewerten. Im Durchschnitt wurde ein Anstieg der maximalen Insektenbiomasse pro Tag entlang des Transekts vom Rand bis zur Mitte des Naturschutzgebiets beobachtet. Insgesamt blieb die gemessene Insektenbiomasse auf einem niedrigen Niveau, was mit früheren Ergebnissen aus den Jahren 2007–2016 übereinstimmt. Es gab keine signifikanten regionalen Unterschiede. Die Ergebnisse zeigen, dass geschützte Lebensräume im Vergleich zu landwirtschaftlichen Flächen eine höhere Insektenbiomasse aufweisen und daher für Insekten essenziell sind, aber wahrscheinlich nicht ausreichen, um die Insektenbiodiversität zu erhalten. Weitere Maßnahmen zum besseren Schutz und Erhalt der Insekten, die in allen terrestrischen Ökosystemen Schlüsselfunktionen erfüllen, sind erforderlich, schreiben die Autoren in der aktuellen Publikation.
Mühlethaler, R., S. Köthe, T. Hörren, M. Sorg, L. Eichler & G. U. C. Lehmann 2024: No recovery in the biomass of flying insects over the last decade in German nature protected areas. – Ecology and Evolution 14: e11182.