Das war das Jahr 2017 bei INSEKTEN SACHSEN

30.12.2017

Zu Beginn des Jahres hatten wir sogar in Dresden mehrere Wochen Schnee. Ausgerechnet in dieser Zeit sollte ein Film über INSEKTEN SACHSEN entstehen. Bei klirrender Kälte konnten wir überwinternde Tagpfauenaugen, eine Krebssuppe, Überwinterungsgesellschaften des Asiatischen Marienkäfers und Platanenwanzen zeigen.

Während der Obstblüte gab es in Sachsen langanhaltend Frost. Lediglich die wärmebegünstigte Elbtalweitung von Dresden blieb davon verschont. Dennoch warteten wir alle ungeduldig auf besseres Wetter für uns und für die Insekten, damit wir endlich wieder auf Insektenfotopirsch gehen können. Und dann ging es nach und nach los. Zum Jahresende verzeichnen wir mit mehr als 15.000 Onlinemeldungen einen neuen Jahresrekord, hingegen ging die Anzahl der Arten, für die erstmals ein Fotonachweis erfolgte, auf 350 zurück (im Vergleich zu 500–600 in den Vorjahren).

Als Angebote zum Kennenlernen, Erfahrungs- und Ideenaustausch oder Dazulernen gab es zwei Workshops und unser Sommertreffen im Vogtland. Auch hier vereitelte kalte Luft die erhoffte reiche Ausbeute, etwas mehr als 140 Fundmeldungen kamen aber doch zusammen und eine fantastische Glühwürmchennacht.

Das Jahr 2017 bescherte uns zahlreiche Medienberichte zum Rückgang der Insekten in unserer Natur. Ein Artikel in der Zeitschrift GEO im März war wohl einer der ersten, der mehr Aufmerksamkeit bekam. Als Insektenforscher beobachten wir den Rückgang der Insekten schon seit Jahren und selbst für Laien ist er offensichtlich, wie wir immer wieder erfahren. Doch die konkreten Zahlen, die dann im Herbst publiziert wurden, räumten alle Zweifel über unsere Vorahnungen aus: über 75 Prozent weniger Fluginsekten in Deutschland in nur 30 Jahren!
Auf unserem Workshop im Herbst haben wir das Thema ausführlich diskutiert und uns daraufhin mit einem Offenen Brief an die sächsische Öffentlichkeit gewandt. Unübersehbar ist, dass unser bisheriges, regelkonformes Verhalten den Rückgang der Artenvielfalt nicht gestoppt hat. Deshalb haben wir Maßnahmen aufgezeigt, mit denen Insekten gefördert werden können. Solche Maßnahmen umzusetzen, wird die Herausforderung für die unmittelbare Zukunft sein. Eine große Sorge bleibt, herauszufinden, was den Rückgang der Insekten selbst in Naturschutzgebieten verursacht. Erste Reaktionen auf unseren Offenen Brief gibt es aus der Politik. In unserer Nachrichtenrubrik haben wir darüber ausführlich berichtet.

Es gibt auch erfreuliche Nachrichten. Das sächsische Schmetterlingswiesenprojekt wurde von der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Zum Ende des Jahres 2017 gibt es schon über 210 Schmetterlingswiesen im Freistaat. Dorthin, wo partiell gemäht wird, kommen Tagfalter, Bienen und Heuschrecken zurück. Wir haben damit eine wirksame Methode, Insekten in unserer Umwelt zu fördern. INSEKTEN SACHSEN unterstützt dieses Projekt durch die Bearbeitung der Fundmeldungen der Schmetterlingswiesen-Betreuer und die Bereitstellung von Informationen über Tagfalter, insbesondere für die App „Tagfalter Sachsens“.

Euch allen, die sich 2017 an unserem INSEKTEN-SACHSEN-Projekt beteiligt haben, danke ich ganz herzlich fürs Mitmachen. Ich wünsche Euch für das Jahr 2018 alles Gute, viele Insekten und schöne Erlebnisse in unserer heimischen Natur.

Euer Matthias


Workshop im November 2017. Foto: Ronny Gutzeit






Impressionen vom Sommertreffen im Vogtland. Fotos: Angela Kühne
 
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