Hochalpen-Apollo (Parnassius phoebus (Fabricius, 1793))

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Diagnose

Kopf: Fühler deutlich schwarz-weiß geringelt.

Ähnliche Art: Beim Roten Apollo (Parnassius apollo) sind die Fühler nur verwaschen schwarz-weiß geringelt.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: Daten unzureichend

Nomenklatur

Der Hochalpen-Apollo wurde als Papilio Parnassius phoebus von Fabricius (1793: 181) aus Sibirien beschrieben. Vor dem Hintergrund typologischer Artbeschreibungen in der Gattung Parnassius, die auch die Preise für den Handel mit diesen Tieren in die Höhe trieben, sind regelmäßig schon einzelne Populationen als Arten beschrieben und damit auch die Konspezifität von phoebus-Populationen aus Nordamerika und Eurasien sowie auch aus Teilregionen Eurasiens in Zweifel gezogen worden. Hanus & Theye (2010) schlugen für die Alpenpopulationen dieser Art deshalb Parnassius ­corybas Fischer von Waldheim, 1823 als zu verwendenden Namen vor. Allerdings wurde dieser Name als Unterart von P. phoebus von Kamtschatka beschrieben. Ein weiterer Name, unter dem der Hochalpen-Apollo geführt wurde, ist Papilio delius (Esper, 1804), der jedoch ein jüngeres primäres Homonym zu Papilio delius Drury, 1782, jetzt Antanartia delius (Drury, 1782) ist. Als verfügbarer Name für die Alpenpopulationen käme dann Parnassius sacerdos Stichel, 1906 in Frage (Typenlokalität: Schweiz, Engadin, Pontresina). Allerdings zeigt eine molekulargenetisch-phylogeographische Analyse für das gesamte Eurasien und Alaska keine nennenswerte genetische Trennung von P. phoebus-Populationen (Todisco et al. 2012). Vergleiche auch Wiemers et al. (2018).

Merkmale

Verbreitung

Parnassius phoebus kommt in mehreren voneinander getrennten Arealen in den europäischen Alpen, im Ural, in Sibirien, in Kasachstan, in der Mongolei, in China, Alaska und Canada sowie in den USA südlich bis Utah und New Mexico vor. Ob all diese Populationen einer Art angehören, wird kontrovers diskutiert. Die Typenlokalität von P. phoebus ist Russland, Altai, Ongudai.

Lebensweise

Lebensräume

Bestandssituation

Literatur

  • Fabricius, J. C. 1793: Entomologia systematica emendata et aucta, Tom. III Pars I. – Hafniae (C. G. Proft), V + 488 S.  [Originalbeschreibung von Papilio phoebus auf S. 181]
  • Fischer von Waldheim, G. 1823–1824: Entomographia Imperii Russici: Genera Insectorum systematice exposita et analysi iconographica instructa. – Moscow 2: 20 + 262 S., 42 Taf.
  • Hanus, J. & M.-L. Theye 2010: Parnassius phoebus (Fabricius, 1793), a misidentified species (Lepidoptera: Papilionidae). – Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo, N. F. 31 (1/2): 71–84.
  • Huemer, P. 2013: Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – Tiroler Landesmuseen, Innsbruck. 304 S.
  • Nardelli, U. 1991: Anmerkungen zur Zucht von Parnassius-Arten sowie Bericht über eine Zucht von Parnassius phoebus sternitzkii (Lepidoptera: Papilionidae). – Nachrichten des entomologischen Vereins Apollo., N.F. 12 (2): 141-152.
  • Shepard, J. H. & T. R. Manley 1998: A species revision of the Parnassius phoebus complex in North America (Lepidoptera: Papilionidae). – In: T. C. Emmel, Systematics of Western North American Butterflies. – Mariposa Press.
  • Stichel, H. 1906: Beitrag zur Kenntnis der Lepidopteren-Gattung Parnassius Latr. – Berliner Entomologische Zeitschrift 51 (1): 81–94, Taf. 2.
  • Todisco, V., P. Gratton, E. V. Zakharov, C. W. Wheat, V. Sbordoni & F. A. H. Sperling 2012: Mitochondrial phylogeography of the Holarctic Parnassius phoebus complex supports a recent refugial model for alpine butterflies. – Journal of Biogeography 39: 1058–1072.
  • Wiemers, M., E. Balletto, V. Dincă, Z. F. Fric, G. Lamas, V. Lukhtanov, M. L. Munguira, C. A. M. van Swaay, R. Vila, A. Vliegenthart, N. Wahlberg & R. Verovnik 2018: An updated checklist of the European Butterflies (Lepidoptera, Papilionoidea). – ZooKeys 811: 9–45.

Links

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 17.08.2021

Hochalpenapollo am 02.08.2016 am Zeinisjoch bei Galtür (Österreich) 5 der 6 beobachteten Falter waren Weibchen.
(© Karin Brümmer )


Am 02.08.2016 auf einer Feuchtwiese am Zeinisjoch bei Galtür (Österreich) Diesmal aus einer anderen Sicht wie bei der Aufnahme aus dem Vorjahr.
(© Lothar Brümmer )


Hochalpenapollo am 10.07.2015 bei Galtür in Tirol alle geeigneten quelligen Hanglagen die wir besuchten waren besetzt. Bei diesem Exemplar ist die rote Zeichnung und auch die geringelten Fühler besonders gut zu erkennen.
(© Karin Brümmer)
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